2022-05-28 | Der Engel des Friedens, Elischa und Naaman, der Syrer…

…scheinen zunächst nicht wirklich etwas gemeinsam zu haben. Sind doch Elischa und Naaman im Alten Testament verortet, der Engel von Fatima hingegen erscheint in unserer jüngeren Geschichte. Genauer formuliert: im Jahr 1916, vor 106 Jahren also, und dazu noch in Europa.

In 2 Könige 5 lässt sich das Geschehen um Naaman leicht ins Gedächtnis rufen.

Zum Engel des Friedens hört man mehr in einem empfehlenswerten Beitrag auf Radio Horeb.

Was aber legt nun einen Bezug der beiden zueinander nahe?

Das empfohlene siebenmalige Untertauchen im Jordan als Mittel zu seiner Heilung stufte Naaman zunächst als zu simpel ein. Jedoch besiegte er schließlich seinen Stolz, folgte dem Rat Elischas und dem eines seiner Untergebenen. Der Segen Gottes ließ echt nicht auf sich warten! Die zugesagte Heilung trat unverzüglich ein.

Der Engel des Friedens lehrt die Kinder mitten in den Wirrnissen des Ersten Weltkrieges,

  • Gott anzubeten,
  • durch Gebet Sühne zu leisten
  • und Opfer zu bringen.

So werdet ihr den Frieden auf euer Land herabziehen … Die Herzen Jesu und Mariens erwarten eure flehentlichen Bitten.“

Aus der Botschaft des Engels in Fatima

Diese Worte zitiert Pfarrer Jörg Fleischer in dem o.g. Beitrag. Außerdem erwähnt der Referent die Bitte von Papst Franziskus am 25. März diesen Jahres (während der Weihe Russlands an das Unbefleckte Herz Mariens), dass alle Gläubigen diese Weihe für sich und ihre Familien vollziehen mögen. Hier gibt es dazu konkrete Informationen und hilfreiche Tipps.

Betet täglich den Rosenkranz für den Frieden.

Aus der Botschaft Mariens in Fatima

Mit dieser Bitte erschien den Kindern schließlich von Mai bis Oktober 1917 Maria selbst. Man liest und hört es. Doch Hand auf`s Herz – ist Rosenkranz nicht langweilig oder gar simpel? Und sind Erscheinungen von Engeln, Sühne, Opfer und Weihe überhaupt noch zeitgemäß?

Nun, die Antwort auf diese Fragen muss wohl jeder für sich selber finden. Viele Menschen unseres Landes haben das angesichts von Pandemie und einem nicht für möglich gehaltenen Krieg mitten in Europa schon getan. Zahlreiche Städte, in denen sich Gläubige seit Ende 2021 jeden Mittwoch regelmäßig zum Rosenkranzgebet treffen, findet man hier – auch aus Thüringen. Ist Deine/Ihre Stadt schon eingetragen?

Papst Benedikts Worte am 13. Mai 2010 in Fatima erscheinen gegenwärtig wie in einem ganz neuen Licht mit Signalwirkung:

Wer glaubt, dass die prophetische Mission Fatimas beendet ist, der irrt sich.“


In „St. Elisabeth“ Eisenach gibt es deshalb im Juni bereits den 4. Herz-Mariä-Sühnesamstag. Wieder ab 16 Uhr. Herzliche Einladung an alle, sich dem Rosenkranzgebet vor Ort anzuschließen oder aber in der eigenen Gemeinde beginnen, die Bitte Jesu und Seiner Mutter Maria in unserer Zeit wieder zu erfüllen.

Neue Termine enthält der Menüpunkt Veranstaltungen.

Uns allen einen gesegneten Start in den Herz-Jesu-Monat Juni.

2022-01-31 | „Ich weiß, dass mein Erlöser lebt“ (Hiob 19,25)

Dieses Wort aus der Heiligen Schrift soll den Auftakt für die Newsletter im Jahr 2022 bilden. Denn wie in Hiobs Leben scheint es gegenwärtig nur Dunkel zu geben, wenn wir auf Welt und Kirche schauen.

Doch unser Gott hat die Heilung bereits eingeleitet. Er ist selbst in die Geschichte eingetreten. Wir haben es durch die gesamte Weihnachtszeit hindurch gefeiert – und dürfen in jeder Heiligen Messe, in Zeiten der Anbetung oder des persönlichen Gebetes dankbar und gläubig annehmen, dass der auferstandene Christus uns mit einer Flut des Lichts entgegenkommt. Wir können uns z.B. hineinnehmen lassen in diesen Glauben mit dem folgenden Musikvideo:

Ich weiß, dass mein Erlöser lebt – Lyric Video (YouTube)

Wenn wir in diesen Tagen nach lichterfüllten Seiten und katholischer Lehre suchen, dann sei eine neue Reihe von Radio Horeb empfohlen. Entweder bei Radio Horeb oder direkt hier:

Radio Horeb – Podcast Spiritualität: Priestersein und Taufe

Diesem ersten Vortrag entstammt auch das nachfolgende Gebet vom hl. Papst J. Paul II.:

Maria, mutige Jungfrau,
schenke uns Seelenkraft und Vertrauen auf Gott, damit wir alle Hindernisse überwinden, die sich der Erfüllung unserer Sendung in der Welt entgegenstellen.

Lehre uns, die Realitäten der Welt mit tiefem christlichen Verantwortungsbewusstsein zu behandeln – in der frohen Hoffnung auf die Ankunft des Reiches Gottes, des neuen Himmels und der neuen Erde.

Die du betend mit den Aposteln im Zönakel zusammen warst, um auf die Ankunft des Pfingstgeistes zu warten: erflehe, dass er sich erneut über alle Laien ausgießt, damit sie ihrer Berufung und als Reben des wahren Weinstocks, die bestellt sind, für das Leben der Welt reiche Frucht zu tragen, voll entsprechen.

Jungfrau und Mutter,
führe uns und stütze uns, damit wir immer als wahre Söhne und Töchter der Kirche deines Sohnes leben und so dazu beitragen, auf Erden die Zivilisation der Wahrheit und Liebe nach dem Wunsch Gottes und zu seiner Ehre aufzubauen.
Amen.

Auf alle Freunde der eucharistischen Anbetung wartet hier noch ein Angebot von Sr. Dr. Theresia Mende (Kloster Wettenhausen) – zur persönlichen Nutzung oder auch als Anregung für die Arbeit im Weinberg des Herrn in der eigenen Gemeinde.

Im Gebet verbunden und mit herzlichen Segenswünschen grüßt

Roswitha Kümpel

2021-12-09 | Zwei bis drei Priester in einem Dorf…

…das klingt für unsere Ohren wie ein Märchen, ist aber für Nigeria völlig real. So erzählte es mir Pater Stanley Ekwugha, als ich kürzlich bei ihm im Pfarrhaus zum Gespräch war. Erstaunen wandelte sich schnell in Verstehen, als wir über die Dimension eines Dorfes sprachen: 10–15 000 Menschen werden darunter gefasst. Damit relativierte sich die Aussage zur o.g. Anzahl von Priestern rasch.

Hauptsächlich drehte sich unsere Unterhaltung um Advent und Weihnachten in der so weit von Thüringen entfernten Heimat des Priesters.

Was ist aus Ihrer Sicht dem Weihnachtsfest in beiden Ländern gemeinsam, welche Unterschiede sehen Sie? Pater Stanley erzählt angeregt und meist lächelnd:

P. Stanley
  • In Deutschland feiert man Weihnachten vor allem in der Wohnung. Wir tun dies mit allen Verwandten im Freien, natürlich wegen der angenehmen Temperaturen.
  • Unser traditionelles Gericht zum Fest ist Reis mit Tomatensoße. Dazu werden Fleisch vom Huhn, einer Ziege oder Kuh gereicht – abhängig vom Wohlstand einer Familie.
  • Festkleidung darf ebenfalls nicht fehlen. Vor allem Kinder wären regelrecht beleidigt, wenn es keine neue Kleidung für sie gäbe.
  • Wir kennen auch Weihnachtskarten mit guten Wünschen. Sie werden jedoch persönlich überreicht. Briefmarken, Poststempel und -bote sind also nicht erforderlich.
  • Zu den Geschenken zählen vorzugsweise Palmwein, Geld, Reis, Tomaten, Seife, Creme oder Kleidung. Es kommt nicht selten vor, dass ein wohlhabender Mann für ein gemeinsames Essen recht vieler Menschen eine ganze Kuh verschenkt.
  • Häuser und Straßen werden sehr festlich geschmückt, ebenso ein Tannenbaum. Dieser ist aber verständlicherweise ausschließlich künstlicher Art.
  • „Silent night, holy night“ ist in Nigeria sehr beliebt. Doch klingen die vielen Lieder zum Hohen Fest in unserer Stammessprache Igbo tatsächlich etwas anders.
    Sie betonen den Jubel über die besondere Freude, die allen Menschen in der Geburt des Messias zuteil geworden ist und regen z.B. durch den Einsatz von Trommeln zum Tanzen und Klatschen an. Hier ein Beispiel.
(Quelle: wikipedia, Sprachen Nigerias)
  • Wie in Deutschland bauen wir Krippen auf. Jeder, der das Kind darin besucht, bekommt etwas weißen Puder auf die Hand, um sich damit Gesicht und Hals zu bestreichen. Damit wird zum Ausdruck gebracht, dass wir dem Jesuskind, dem Mensch gewordenen Sohn Gottes, unsere Liebe bringen. Denn das ist so Brauch bei uns für jedes Neugeborene in der Familie. Krippenspiele kennen wir in Nigeria nicht. Aber ich mag sie in Deutschland sehr.
  • Unsere Dörfer sind während der Weihnachtszeit voller Leben, während die Städte wie ausgefegt scheinen. Denn jeder, der es sich finanziell oder terminlich leisten kann, kehrt in den letzten Dezembertagen an den Ort seiner Vorfahren zurück, mit dem er untrennbar verbunden bleibt – bis hin zur Bestattung am Ende des Lebens. Neue Mitglieder der Familie lernen sich kennen und stärken ihre Verbundenheit untereinander.
    Auf diese Weise wird auch vermieden, dass z. B. Cousin und Cousine sich in einer Stadt zufällig kennenlernen und unwissentlich innerhalb der Familie heiraten.
  • Mein Eindruck ist, dass man in Deutschland Weihnachten schon vor Weihnachten feiert. Für uns beginnt das Fest am 24. Dezember mit einer Heiligen Messe. Diese dauert nicht selten drei Stunden oder länger. Vor allem junge Menschen nehmen daran teil. Für die Älteren sind der teils lange Weg durch die Nacht wie auch das Feuerwerk zu gefährlich. Sie besuchen die Messe am ersten Weihnachtsfeiertag. Danach treffen sich alle Familien zum gemeinsamen Essen. Die Schwiegertöchter kochen – abwechselnd.
  • Hochzeiten, das Beilegen von Unstimmigkeiten sowie Versöhnung gehören unbedingt in diese Zeit, weil sich die meisten Verwandten nur einmal im Jahr zu Weihnachten treffen. Diese Gemeinschaft fehlt mir am allermeisten und schmerzt auch, wenn ich – wie in diesem Jahr – nicht nach Hause fliegen kann. (900–1400 EUR fallen dafür an.)
  • Den Advent feiern wir – ebenfalls anders als in Deutschland – mit „Nine Lessons and Carol“. Dazu versammeln wir uns in der Kirche zum gemeinsamen Singen von Weihnachtsliedern. Deren Inhalte sind geprägt von neun Stellen aus der Bibel, in denen Christus als Erlöser der Welt angekündigt wird (Genesis 3,8–19; Genesis 22,15–18; Jesaja 9,2.6–7; Jesaja 11,1–3a.4a.6–9; Lukas 1,26–35.38; Lukas 2,1.3–7; Lukas 2,8–16; Matthäus 2,1–12; Johannes 1,1–14).

Ich bedanke mich für Ihr Interesse und wünsche Ihnen und Ihren Familien eine gesegnete verbleibende Advents- und kommende Weihnachtszeit. Im Gebet bleiben wir verbunden, auch über den Jahreswechsel hinaus.

Pater Stanley

Das Kernteam von Christus in die Mitte-Erfurt schließt sich dem sehr gern an und verabschiedet sich für 2021 von allen Leserinnen und Lesern. Wir danken vor allem für jedes Gebet und sagen ein herzliches Vergelt’s Gott allen, die sich inhaltlich und/oder technisch bei unseren Aktionen sowie für die Gestaltung unserer Website engagiert haben. Bleiben wir auch in der kommenden Zeit fest im Rosenkranz für unser Land/Bistum und füreinander verbunden, denn:

Sein Heil ist denen nahe,
die Ihn fürchten.
Seine Herrlichkeit wohne
in unserem Land.
Gerechtigkeit geht vor Ihm her und
Heil folgt der Spur Seiner Schritte.“

(nach Psalm 85)