2021-07-28 | „Kommt alle zu mir, … Ich werde euch Ruhe verschaffen.“ (Mt 11.25)

Jesus selber lädt uns ein, aufzuatmen und neue Kräfte zu sammeln. Was für ein Angebot! Trifft es doch mitten hinein in den derzeit vielfach vorhandenen Wunsch, den Alltag einmal hinter sich zu lassen – nebst all dem angesammelten, teils schweren Gepäck der vergangenen Monate.

Maria rät uns, dem Wort Jesu zu folgen: „Was er euch sagt, das tut!“ (Johannes 2.5)

Und so gab es im zu Ende gehenden Monat Juli in St. Marien / Buttstädt diesen liebevoll ausgestatteten Ruheplatz bei Jesus während einer 24-h-Anbetung

(Foto: R. Kümpel)

Der August mit seinem herausragenden Festtag Mariä Himmelfahrt bietet sich geradezu an, den Vorschlag Jesu ernsthaft aufzugreifen und die wohltuende Erfahrung der von ihm ausgehenden Ruhe im persönlichen Leben zu spüren.

Wie auf dem Kirchenfenster im Titelbild so eindrucksvoll sichtbar gemacht, hat Maria nach ihrer

Aufnahme in den Himmel aus der Hand des Gottessohnes die Krone als Königin des Himmels und der Erde empfangen. Was also liegt näher als zu ihr zu pilgern und der Wirkmacht ihrer Fürsprache alles Schwere und Belastende anzuvertrauen wie damals bei der Hochzeit zu Kana.

Pilgern – längst auch von nicht religiös motivierten Menschen entdeckt – ist für Glaubende jedoch mehr als eine Atempause. Herr Martin Hohmann lässt uns an seinen Gedanken dazu teilhaben:

Manch einem von Ihnen mag das Thema „Pilgern“ vielleicht vertraut sein durch eine Wallfahrt, die er schon einmal unternommen hat. Eine solche Wallfahrt hat zum Ziel einen besonders heiligen Ort – eine Kirche, ein Grab, Reliquien – vielleicht auch einen Ort, der Heilung von Krankheiten verspricht. Das Ziel der Wallfahrt oder Pilgerfahrt spielt also eine wichtige Rolle – es markiert eine Zäsur auf unserem Glaubensweg, einen Höhepunkt in unserem Leben als Christen, dem wir gemeinsam mit unseren Mitpilgern entgegen gehen.

Ein mindestens ebenso wichtiges Element aber ist das Unterwegs-Sein. Wer schon einmal eine Wallfahrt unternommen hat, kennt diesen stetigen Wechsel von Gesprächen mit den Begleitern und Phasen des Schweigens, die uns die Möglichkeit geben unseren Lebensweg, unseren „Glaubensweg“ – wie ich vorhin sagte – zu bedenken. Jeder Pilger erfährt auch die Wirkung, die die Gleichförmigkeit des Gehens hervorruft. Wir Katholiken denken ja das Körperliche und das Seelische immer als sehr eng miteinander verbunden. Und da stellt sich mit der Zeit, vielleicht nach ein, zwei Stunden mitunter eine eigenartig gehobene Stimmung ein. Und auf einmal ist das, was wir da tun, nicht länger eine Wanderung wie jede andere, sondern so etwas wie ein Gleichnis für den Weg, den wir mit Gott gehen. Mit Auf und Ab – mit Nähe und Ferne. Man hat das Leben des Menschen zuweilen überhaupt als einen „Pilgerstand“ bezeichnet: den Menschen verstanden als einen, der im Letzten heimatlos ist auf der Erde. Als einen, der zu seinem eigentlichen Ziel – zu Gott, ständig unterwegs ist.


Beim Unterwegs-Sein und Ankommen auf einer Wallfahrt geht es also um mehr als um ein geselliges Beisammen-Sein, die Erfahrung schöner Eindrücke und die Erholung der Ankunft. Das alles ist auch wichtig und schön, aber zugleich geht es dabei um den Weg, den wir mit Gott gehen, und unsere Hoffnung auf die einstige Ankunft bei ihm.

Sich auf den Weg zu machen, gehörte zum Leben Mariens.

Zahlreiche Menschen unserer Tage sind immer wieder unterwegs zur Gottesmutter, z.B. in das ferne portugiesische Fatima oder nach Medjugorje in Bosnien-Herzegowina. Im Inland pilgern Gläubige zu Wallfahrtsorten wie Altötting und Schönstatt-Kapellen, um nur einige zu nennen.

Foto: Pixabay

Über die beinahe vergessene Wallfahrt zur Muttergottes von Grimmenthal ganz in der Nähe von Meiningen berichteten wir im Newsletter vom 21.4.2021.

Am 15.8.2021 dürfen wir uns dort endlich wieder um Maria versammeln und sowohl Freuden, Dank als auch Sorgenvolles zu ihr bringen, damit sie es gemeinsam mit uns zu Jesus trägt.

Sie sind herzlich zur Andacht mit Kräutersegnung eingeladen und finden hier weitere Informationen sowie neue regionale sowie überregionale Termine.

Glaubensstärkung und Kraftquelle für unser Alltagsleben im August dürfen wir ebenfalls finden in der neuen Podcast-Folge von Herrn Kaplan Münnemann. Dazu wünschen wir uns allen wieder viel Freude und neue Impulse für unser geistliches Leben:

Da am Hochfest Mariä Aufnahme in den Himmel unsere Gebetsinitiative mit Segnung der kleinen Rosenkränze ihren 1. Geburtstag feiert, möchten wir an dieser Stelle allen recht herzlich danken, die das Gebet für unser Land Thüringen aufgegriffen und in Gemeinden, Gebetskreise bzw. ihr privates Umfeld getragen haben. Es ist eine wunderbare Erfahrung, sich mit so vielen Menschen im Gebet verbunden zu wissen und Gemeinschaft zu erfahren. Zur Rosenkranz-Gebetsaktion gelangen Sie hier.

Eine gesegnete, sommerlich frohe Zeit mit Ruhepausen bei unserem Herrn Jesus wünscht Ihnen

das Kernteam von Christus in die Mitte – Erfurt

Titelbild: Pixabay

2021-04-21 | Drei Jubiläen

Happy Birthday

 

… aus gutem Grund etwas vorfristig, denn ein fast vergessener Wallfahrtsort in Thüringen feiert in neuer Gestalt am 15. Oktober 2021 seinen 15. Geburtstag.

Der neue Bildstock (Foto: R. Kümpel)

Das ist u.a. dem Engagement von Familie Gottwald aus Grimmenthal bei Meiningen zu verdanken. Angelika Gottwald fing 2005 in einem Vortrag von Dr. Johannes Mötsch Feuer, wie sie mir begeistert erzählte. Zahlreiche spannende Einzelheiten wie

  • Hintergrundwissen zu der „verschwundenen“ Originalmadonna und dem neuen Bildstock,
  • zum überraschenden Besuch von Nachfahren, die es ohne eine frühere Gebetserhörung gar nicht gäbe
  • sowie überhaupt zur Geschichte des eigentlich über 500 Jahre alten Wallfahrtsortes

weiß sie packend zu vermitteln. Davon erhielt ich eine Kostprobe beim Besuch des liebevoll eingerichteten Vereinszimmers im katholischen Gemeindehaus Grimmenthal am 25. März.

Gemeindehaus Grimmenthal
(Foto: R. Kümpel)

In unseren Newslettern werden wir im Laufe des Jahres weiterhin berichten. Bis dahin findet der interessierte Leser schon viel Interessantes hier: Muttergottes von Grimmenthal

„verschwundener“ Originalbildstock
(Foto: R. Kümpel)

Heute möchten wir jedoch – gemeinsam mit Familie Gottwald – schon von Herzen einladen zur Wallfahrt am 1. Mai 2021. Beginn ist 14.00 Uhr, sofern die pandemisch bedingten Bestimmungen es zulassen.

Für Anmeldungen nutzen Sie gern unser Kontaktformular oder eine Mail an: info@cim-erfurt.de .

Über eine weitere Jubilarin – mit Wurzeln in Dublin und einer „Tochter“ in Erfurt –weiß uns außerdem hier John Gledhill zu berichten, der einigen Lesern wohl gut bekannt ist:

Die Legion Mariens in Erfurt – ein persönlicher Bericht

Mit etwa 10 Millionen Mitgliedern ist die Legion Mariens die größte katholische Laienbewegung in der Welt, aber sie ist erstaunlicherweise fast unbekannt in den neuen Bundesländern. Es gibt nur ein einziges Treffen (Präsidium, das kleinste Glied) in diesen Ländern, und zwar in Erfurt. Dieses Jahr feiert die Legion, deren erstes Treffen am 7. September 1921 in Dublin stattfand, weltweit ihr hundertjähriges Bestehen.

Als ich zwanzig Jahre alt war, Engländer aus Huddersfield, bin ich in die katholische Kirche eingetreten und vier Jahre später, in die Legion Mariens in Huddersfield. Vor zwanzig Jahren bin ich nach Erfurt umgezogen und fünf Jahre später habe ich die Legion so vermisst, dass ich wieder eintreten wollte. In den alten Bundesländern liegt der Senatus, der ganz Deutschland vertritt, wobei ich diese Absicht äußerte, war aber mit der Antwort total erstaunt, dass es keine Mitgliedstreffen in den neuen Bundeländern gebe. Mitglieder der Legion hatten mehrmals als Team (peregratio pro Christo) Erfurt besucht, mit der Absicht ein Präsidium dort zu gründen, wobei diese Absicht ein großes Gebetsanliegen gewesen ist.

Bestimmt nicht durch Zufall, sondern durch Gottes Vorsehung und durch die Fürsprache unserer lieben Frau ist ein Präsidium hier in Erfurt erfolgreich gegründet worden und es floriert jetzt unter der Leitung von Matthias Hunold. Wir trafen uns mehrere Jahre im katholischen Waisenhaus in Erfurt, aber ich musste meine aktive Mitgliedschaft wegen der Krankheit meiner Frau aufgeben, und bin dann ein betendes Mitglied geworden. Als Witwer bin ich wieder aktiv in der Legion und wir treffen uns in der Kirche St. Lorenz jeden Mittwoch, um 18.00 Uhr. Wir beten fünf Gesätze des Rosenkranzes und planen die Arbeit für die nächste Woche z. B. Besuche in Altersheimen, Unterstützung von night-fever und andere missionarische Einsätze, wenn wir genügend Mitglieder haben. Jedes Mitglied versucht wenigstens zwei Stunden in der Woche für Jesus und Maria aufzuopfern. Das ist auch machbar für Mitglieder, die große familiäre und berufliche Verpflichtungen haben. Für Anfragen und weitere Informationen schreiben Sie bitte eine Mail an: legion.mariens.erfurt@web.de

Dr. John Gledhill (Vizepräsident des Präsidiums Mutter der Barmherzigkeit in Erfurt)

Als weiteres Jubiläum werden 2021 900 Jahre jüdisches Leben in Thüringen gefeiert. Am 16. März fand dazu in Berkach (nur 20 Minuten entfernt von Grimmenthal) eine Festveranstaltung statt, die schon deshalb erwähnenswert ist, weil sie mehrere wichtige Persönlichkeiten des religiösen wie politischen Lebens zusammenführte.

Der Bürgermeister der Gemeinde Grabfeld  begrüßte in dem einzigartigen jüdischen Ensemble in Berkach den Vorsitzenden des Zentralrats der Juden in Deutschland, den Vorsitzenden der jüdischen Landesgemeinde, zwei Bischöfe sowie einen Thüringer Minister.

Den Festvortrag, die Grußworte, ein aufschlussreiches Interview mit den Bischöfen, Kurzfilme zur Tora und zur künftigen Begegnungsstätte in Berkach wie auch einen kleinen Einblick in Gebet, Musik und Lieder des Judentums enthält der Link oben:

Und freuen Sie sich nun zum Abschluss des heutigen Newsletters auf den schon vor längerem angekündigten Beitrag über Parallelen zwischen Gebet und Sprachentwicklung in der Katechese Sprache und Gebet sowie den neuen Podcast von Kaplan Münnemann zum Kapitel 3 des Markusevangeliums:

Im tiefsten Inneren sind alle diese einzelnen Beiträge durch zwei entscheidende Grundfesten unseres Glaubens miteinander verbunden, durch zwei der fünf Steine aus Medjugorje: Gebet und Lesen der Heiligen Schrift.

In allem finden Sie, so hoffen wir, Anregungen für Ihr persönliches Glaubensleben im Monat April/Mai. Vielleicht setzen Sie das Gespräch mit Gott ja auch ganz zeitnah um, wenn in Ihrem Umfeld am 24./ 25. April Anbetungszeiten angeboten werden, um beim Herrn Arbeiter für Seinen Weinberg zu erbitten.

Zur Veröffentlichung wurden uns folgende Möglichkeiten öffentlicher Anbetung zugesandt:

OrtKircheZeit
DingelstädtSt. GertrudSo, 25.04.21    16-18.00 Uhr
  teilweise gestaltete Anbetung
StotternheimSt. Marien24.-25.04.21   18-18.00 Uhr
Bad LiebensteinSt. KilianSa, 24.04.21    18-23.45 Uhr

Wer glaubt, ist nie allein!

Gottes Segen und eine tiefe innere Freude für die verbleibende Osterzeit Ihnen allen!

Ihr Team CiM Erfurt


Titelfoto: Pixabay, DarkmoonArt_de